Satzveyer Wandervögel sammelten Erfahrung auf 996 Touren

von Gudrun Klinkhammer/KR/pp/Agentur ProfiPress, Bürgerbrief Mechernich, 08.12.2006

Lothar, Ingrid und Olaf Peter (von links) aus Satzvey sind als "Wandervögel" mit eigenem Logo und umfangreichem Erfahrungsbuch im Internet zu finden. Dort machen sie mit ihrem reichen Erfahrungsschatz aus 996 Wandertouren Imagewerbung unter Wanderfreunden für Mechernich, Eifel und Umgebung.
Foto: Gudrun Klinkhammer/KR/pp/Agentur ProfiPress

Jetzt machen Lothar und Ingrid Peter Werbung für Mechernich und die Eifel im Internet

Mechernich-Satzvey - „Könnten wir nicht auch mal mitkommen ... ?“, fragten irgendwann Kollegen. Und Lothar Peter nickte: Natürlich könnte er seine Kollegen einmal mitnehmen auf eine seiner zahlreichen Wandertouren, von denen er immer soviel zu berichten und erzählen hatte. Er hat die Kollegen neugierig gemacht auf drei wesentliche Dinge: Satzvey, Eifel und Wandern. So kamen die Kollegen und wanderten mit durch die Eifel. Und das nicht nur einmal. Nach und nach entstand um den gebürtigen Breslauer und Wahl-Mechernicher Lothar Peter ein regelrechter Wanderzirkel.

Dieser verfügt heutzutage sogar über eine eigene Internetseite.

Unter http://www.wandervoegel.de/ können sich Wanderjünger und solche, die es werden wollen, allerlei Tipps und Ratschläge – und vor allem 61 Eifeltouren abholen, die ihnen Mechernich und Umgebung schmackhaft machen.

Lothar Peter lernte in seiner Ausbildungszeit Ingrid Görlich aus Zülpich kennen, heiratete sie und landete 1971 mit ihr gemeinsam im nahen Mechernich-Satzvey. Seit jeher ist Lothar Peter, heute 67 und ehemals im Controlling bei der Post tätig, ein begeisterter Natur- und Wanderfreund. Das gilt auch für Ehefrau Ingrid (66), die einige Jahre als freie Mitarbeiterin im Rheinischen Freilichtmuseum in Kommern tätig war.

Auch die Kinder Anke (heute 35) und Olaf (34) blieben vom Wandervirus nicht verschont. Kaum konnten die Peter-Kinder sicher auf ihren Beinen stehen, ging es auch schon hinaus in die Natur. Die erste Wanderung, die Lothar Peter in seinem Wanderbuch festhielt und die seine Kinder im Alter von drei und vier Jahren mitmachten, war eine Art Tageswanderung von fünf Kilometern Länge und führte die Familie durch das Rosental zwischen Urft und Nettersheim. „Die Kinder haben dabei keine einzige Pfütze ausgelassen“, erinnern sich Ingrid und Lothar Peter heute noch. Daher zog sich die Strecke entsprechend lange hin.

Eines der liebsten Wanderreviere neben Mechernich und der Nordeifel überhaupt ist das geheimnisvoll wirkende „Hohe Venn“. Und genau da wollten die eingangs erwähnten Kollegen von der Post eben auch gerne einmal laufen. Also wurden sie 1983 erstmalig in die Eifel eingeladen und mit auf Venn-Tour genommen. Lothar Peter hatte eine Route ausgearbeitet und seinen Mitarbeitern den Rat gegeben: „Bringt Euch gute Stiefel mit.“ Damals gab es im Venn noch kein gut ausgebautes Holzsteg-System wie heute. Peter: „Für die eingefleischten Städter war das damals sehr abenteuerlich.“

Tatsächlich traf der wandernde Kollegenkreis auf zwei Belgier, von denen einer im wahrsten Sinne des Wortes versackt war. Bis zur Hüfte steckte er zumindest mit einem Bein im Modder. Während der zweite Belgier noch mit seinem eigenen Schock über das Schicksal seines Mitwanderers beschäftigt war, bildeten die Peter-Wanderer schnell eine Menschenkette und zogen den versackten Belgier wieder aus dem Moor heraus. Samt seiner Stiefel.

„Das Moor kann bis zu zwölf Meter tief sein“, weiß Lothar Peter. Anschließend wurden die Kollegen von ihm und seiner Frau in Satzvey noch gut bewirtet, was die Besucher zu der Aussage hinriss: „Könnten wir das nicht öfter machen?“ Klar, geht alles, und so kamen die Arbeitsplatzgäste der Familie Peter in regelmäßigen Abständen über viele Jahre hinweg in die Eifel.

Was unter anderem dazu führte, dass Lothar Peter inzwischen ein höchst beachtliches Wanderbuch in Händen hält, in dem er Informationen zur Vorbereitung einer Tour ebenso festhält, wie im Detail deren Verlauf und alle Besonderheiten. Es enthält inzwischen 996 Wanderungen, davon etwas über 700 in der Eifel. „Mich können sie irgendwo in der Eifel absetzen, spätestens nach zehn Minuten weiß ich, wo ich bin“, ist Lothar Peter von seinen Ortskenntnissen nicht ohne Grund überzeugt.

1999, im Urlaub am Pool, tat Sohn Olaf Peter, ausgebildeter IT-Fachmann, den folgenschweren Satz: „Könnten wir nicht eine Internetseite mit Wandertipps anlegen?“ Er hatte die spontane Idee, die Wander-Erfahrungen seiner Eltern für jeden Interessenten abrufbar ins Internet zu stellen. Klar, das passte sogar ganz gut, denn nie gingen er oder seine Familie ohne Kamera auf Tour, wodurch die Routenbeschreibungen auch noch ausreichend bebildert werden konnten.

Auf der Internetseite www.wandervoegel.de gibt es nun seit einigen Jahren Interessantes und Wissenswertes rund um die Eifel. 61 Touren zwischen zehn und 15 Kilometer sind sofort abrufbar, zu jeder Wanderung gibt es zudem einen Wanderzettel und praktische Tipps wie einen Rucksackcheck. Die Arbeit, die die Familie Peter hier investiert, ist ideeller Art. Die notwendigen Kartenzeichnungen fertigt Lothar Peter selbst an.

Und trotz der reichhaltigen Erfahrung sind Ingrid und Lothar Peter immer noch neugierig auf „ihre“" Eifel, die sich ihrer Meinung nach so vielseitig präsentiert wie kein anderes deutsches Mittelgebirge. Lothar Peter: „Wir entdecken immer noch Neues, so etwa derzeit das Nationalparkgebiet.“ Das ja in der Stadt Mechernich, praktisch vor der Haustür, beginnt.